von Dr. med. dent. Tobias Hartmann
Lückenlose Versorgung

Dr. med. dent. Karina Hartmann und Dr. med. dent. Tobias Hartmann

(Quelle: © Manuela Drosserd-Peter)

Jeder Zahnarzt darf zwar oralchirurgische Behandlungen anbieten – etwa einen Zahn entfernen oder eine entzündete Wurzel behandeln. Aber das gesamte oralchirurgische Spektrum bieten nur ausgebildete Oralchi-
rurgen. Als Facharzt für Oralchirurgie habe ich nach meinem Zahnmedizinstudium in Heidelberg eine dreijährige Ausbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie in einer renommierten Klinik am Bodensee absolviert und mich unter anderem auf Komplettsanierungen in Vollnarkose oder Sedierung spezialisiert. Was ist das?

Komplettsanierung in wenigen Sitzungen

Manche Menschen haben genetisch gesehen unter Umständen einfach Pech mit ihren Zähnen, die stark anfällig für Karies sind oder zu locker im Kiefer sitzen und deshalb frühzeitig ausfallen. Andere haben so viel Angst vor dem Zahnarztbesuch, dass sie die Zahnarztpraxis jahrelang meiden und erst zur Untersuchung kommen, wenn die Schmerzen unerträglich werden oder sie mit den verbliebenen Zahnstummeln schlicht nicht mehr kauen können. Immer, wenn mindestens die Hälfte der Zähne saniert oder ersetzt werden muss, spricht man von einer Komplettsanierung.

Dabei werden Füllungen, die Behandlung entzündeter oder toter Zahnwurzeln sowie Kronen, Brücken oder Implantate notwendig. Je nach Umfang der Komplettsanierung werden für die Behandlungen weniger Sitzungen benötigt als bei zahlreichen Einzelterminen.

Damit gerade Angstpatienten sich auf so komplexe Eingriffe einlassen können, werden sie wahlweise in Dämmerschlaf (Sedierung) oder in Vollnarkose angeboten. So erhalten Betroffene in kurzer Zeit wieder ein vollständiges, funktionsfähiges Gebiss.

Chirurgie im gesamten Mundraum

Als Fachzahnarzt für Oralchirurgie bin ich für operative Eingriffe im gesamten Mundraum zuständig. Dazu gehören unter anderem auch die Entfernung von Zysten, Weisheitszähnen und verlagerten Zähnen, oder deren Freilegung zur kieferorthopädischen Einordnung, die Lippen- und Zungenbändchenkorrektur, Zahnwurzelresektionen, Deckung freiliegender Zahnhälse, Transplantationen und Implantationen.

Schnellere Wundheilung

Wie bei jeder Operation benötigen die entstehenden Wunden Zeit zu heilen. Schonende Operationstechnik und Lymphtape-Therapie können diesen Prozess beschleunigen und der Entstehung von Schwellungen und Schmerzen entgegenwirken. Auch das PRGF-Verfahren (Plasma Rich Growth Factor) unterstützt den Körper bei der Wundheilung. Hierbei wird vor dem Eingriff aus Eigenblut Plasma gewonnen, das während der Operation im OP-Bereich appliziert wird und dort die zellulären Reparaturprozesse ankurbelt und beschleunigt.

Stabile neue Zähne auf Implantaten

Ein immer wichtigerer Bereich der Oralchirurgie ist die Implantologie. Um eine Zahnlücke zu schließen, mussten früher die Nachbarzähne abgeschliffen werden, auf denen dann eine Brücke befestigt wurde – sozusagen um die Lücke zu „überbrücken“. Heute ist der Gold-Standard der implantatgetragene Zahnersatz. Auf schraubenförmigen künstlichen Zahnwurzeln, den Implantaten, die in den Kiefer eingebracht werden, wird später der eigentliche Zahnersatz in Form einer Krone, Bücke, Teil- oder Vollprothese befestigt. Der intakte Zahnschmelz der Nachbarzähne wird dadurch vollständig erhalten. Es können Lücken jeder Größe geschlossen werden. Selbst zur Versorgung komplett zahnloser Kiefer reichen im Unterkiefer vier oder im Oberkiefer sechs Implantate aus, die aus Keramik oder Titan bestehen. Innerhalb kürzester Zeit kann ein zuvor zahnloser Patient mit vollständigem Gebiss versorgt werden.

Voraussetzung: Genügend Knochenmaterial

Damit die Implantate fest im Kieferknochen verankert werden können, muss dieser eine gewisse Höhe und Breite aufweisen. Besonders bei schon länger bestehenden Lücken hat sich aber der Knochen oft bereits zurückgebildet. Dann können wir mit patienteneigenem oder synthetischem Knochenmaterial den Kiefer wieder so aufbauen, dass die nötige Knochenbasis für eine Implantation nach einigen Monaten wieder gegeben ist. Nach dem Befestigen der Zahnaufbauten verfügt der Patient über stabile neue Zähne, die sich im Mundraum anfühlen wie echt – und auch so aussehen. Bei der Lückenversorgung wird ihre Farbe perfekt an die eigenen Zähne angepasst, bei zuvor zahnlosen Kiefern kann der Patient frei zwischen den möglichen Zahnfarben wählen.

Gesunder Zahnhalteapparat

Es ist eigentlich selbstverständlich: Vor einer Operation dürfen keine Entzündungen im OP-Gebiet vorliegen. Das gilt auch für den Knochenaufbau und das Einbringen von Implantaten. Entzündungen des Zahnfleisches können auch auf das Zahnbett im Kieferknochen übergehen und dazu führen, dass Zähne sich lockern und im Extremfall ausfallen. Die frühzeitige Behandlung einer sogenannten Parodontitis sorgt also im besten Fall dafür, dass erst gar keine Lücken entstehen, die mit Implantaten versorgt werden müssen. Sind die Lücken hingegen schon da, müssen die Entzündungen am Zahnfleisch und im Knochen erst vollständig abheilen, bevor mit der Implantation begonnen werden kann. Welche Therapie bei einem entzündeten Zahnhalteapparat die beste ist, richtet sich immer auch nach der individuellen Krankheitsursache.

Liegt eine erbliche Vorbelastung vor? Wurde die Zahnpflege vernachlässigt oder besteht eine verhängnisvolle Vorliebe für Zucker? Eine gründliche Anamnese ist Voraussetzung für dauerhaften Behandlungserfolg. Leichte und mittlere Formen der Parodontitis lassen sich teils bereits mit einer professionellen Zahnreinigung und einer Reinigung der Zahnfleischtaschen beheben. Antiseptika, Phytotherapie oder unter Umständen auch Antibiotika können unterstützend gegen die Bakterien wirken. Bei größeren Entzündungen werden verschiedene operative Eingriffe eingesetzt, um schwer zugängliche Zahnfleischtaschen zu erreichen und den Knochenschwund zu stoppen.

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