Seit Anfang 2024 bieten wir als erste gynäkologische Praxis in der Region die innovative Methode der vaginalen Lasertherapie an.
Körperliche Veränderungen im Bereich von Vulva und Vagina, zum Beispiel durch Geburten, vaginale Erkrankungen oder durch den Östrogenmangel der Wechseljahre, können das Wohlbefinden und die damit verbundene Lebensqualität von Frauen massiv verschlechtern. Es ist schwierig, darüber zu sprechen und damit den ersten Schritt zu tun, eine positive Veränderung zu erreichen. Als Frauenärztinnen fragen wir gezielt bei jedem Besuch genau nach solchen Beschwerden und möchten eine langanhaltende Verbesserung bewirken.
Durch die Anwendung eines schonenden Lasersystems (Erbium:YAG, Juliet®) können unangenehme Symp-
tome wie vaginaler Juckreiz, Trockenheit, Brennen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, leichte Belastungsinkontinenz (als urogenitales Syndrom der Menopause) und das vaginale Relaxationssyndrom (häufig nach Geburten) gelindert und deutlich gebessert werden.
Der bisherige Goldstandard ist bei den meisten Beschwerdebildern die lokale hormonelle Therapie. Sie sollte aber nicht in allen Lebenssituationen angewendet werden (z.B. nach Brustkrebs), und die Beschwerden kehren nach Absetzen der Therapie wieder zurück – eine lebenslange Anwendung ist also notwendig. Die zweite Säule der bisherigen Therapie stellen operative Maßnahmen dar, gerade der sich im Laufe des Lebens verändernden Scheidenanatomie mit Verlust der Spannkraft und des befriedigenden sexuellen Empfindens. Operationen benötigen eine Narkose und sind mit dem Risiko von Narbenbildungen und postoperativen Wundinfektionen verbunden.
Bei der vaginalen Laserbehandlung wird ein neuer Weg beschritten. Wir haben uns für das Lasersystem von Asclepion® entschieden, den Juliet®-Laser. Mit ihm steht uns ein besonders schonendes, das Gewebe der Umgebung nicht schädigendes Lasersystem zur Verfügung, welches sehr effektiv und für Frauen jeden Alters geeignet ist. Es regt die Durchblutung der Vaginalschleimhaut an und verbessert ihre Elastizität. Unangenehmes Empfinden wie Brennen und Trockenheit verschwinden, der Halteapparat der Harnröhre wird gestrafft und damit auch eine Belastungsinkontinenz deutlich gebessert.
Über die Laserspitze wird Laserenergie in Form von Pulsen sanft ins Vaginalgewebe abgegeben. Die Behandlung dauert circa 15 Minuten und ist nahezu schmerzlos. Dabei wird die zweite Schicht der Vaginalwand, die „Lamina propria“, welche ursprünglich elastisch und kollagenreich ist, stimuliert, ohne das umgebende Gewebe zu beschädigen. Es wird dadurch die Neubildung von kleinsten Blutgefäßen und elastischem Bindegewebe angeregt. Oft schon nach der ersten Behandlung berichten die Frauen von einer Besserung ihrer Symptome. Die Behandlung ist nicht schmerzhaft, es wird zu Beginn eine lokal betäubende Salbe aufgetragen.
Nach drei Sitzungen im Abstand von circa sechs Wochen wird meist ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht. Der Juliet®-Laser bietet also eine minimalinvasive Behandlung, bei der durch die Laserpulse das Scheidengewebe insgesamt verstärkt und damit auch die Spannkraft des Beckenbodens verbessert wird. Die Scheidenhaut wird wieder elastisch und feucht und Symptome der Belastungsinkontinenz werden deutlich gebessert. Dieser anregende Effekt des Lasers bleibt auch nach Ende der Behandlung über einen längeren Zeitraum bestehen.
Eine spezielle Autoimmunkrankheit der Haut des Vulvabereichs, der therapieaufwändige „Lichen sclerosus“, kann in seiner Symptomatik durch eine Laserbehandlung ebenfalls deutlich gebessert werden.
Behandlungsdauer:
pro Sitzung etwa 15 Minuten, zuvor rund 30 Minuten Einwirkzeit einer lokal betäubenden pflegenden Salbe
Häufigkeit der Anwendung:
drei Anwendungen im Abstand von circa 6 Wochen
Kosten:
300 bis 370 Euro pro Sitzung als Selbstzahlerleistung, einige private und circa 40 gesetzliche Krankenkassen (www.gesundheitsverbundnord.de) erstatten die Behandlung.
Schonungsphase nach der
Einzelbehandlung:
keine
Abschließendes Ergebnis:
nach rund zwei Monaten
Seit April 2024 wird durch unsere Ingolstädter Praxis eine moderne Methode der „Endometriumablation“ mittels Goldnetz, die Novasure®-Methode, angeboten. Sie ist Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.
Bei Frauen mit therapieresistenten Blutungsstörungen im Sinne zu starker Menstruationsblutungen, welche häufig mit Eisenmangel einhergehen und das Wohlbefinden stark beeinträchtigen, kann in einem ambulanten operativen Eingriff mit kurzer Vollnarkose die Gebärmutterschleimhaut („Endometrium“) durch Hitzeeinwirkung mittels Radiofrequenzenergie so verändert werden, dass die viel zu starke Monatsblutung deutlich abgeschwächt wird oder für eine gewisse Zeit gänzlich unterbleibt, ohne dass der weibliche Zyklus davon beeinträchtigt wird. Der Körper kann sich erholen, die betroffenen Frauen fühlen sich in wieder leistungsfähiger und langwierige und belastende Eisentherapien mittels Tabletten oder Infusionen können unterbleiben. Voraussetzung ist eine abgeschlossene Familienplanung, die Gebärmutter darf nicht durch Myome verändert sein.