Die richtige Schlafmenge, die jeder von uns braucht, ist so individuell wie der Mensch selbst. Störungen unterliegen dem subjektiven Empfinden: Ist der Schlaf zu kurz oder zu lang? Wache ich nachts oft auf oder erhole ich mich kaum? Bin ich untertags dauernd müde? Die Ursachen für Schlafstörungen sind vielfältig. Kaffee, Alkohol, Rauchen, Medikamente, eine schlechte Schlafumgebung oder Schichtarbeit: Es gibt viele äußere Faktoren, die unsere Nachtruhe negativ beeinflussen können. Dazu kommen chronische Schmerzen zum Beispiel durch Rheuma oder Arthritis, Probleme von Herz, Magen oder Lunge, hormonelle und neurologische Störungen. Auch psychische Auslöser wie Depressionen, Angststörungen sowie Tinnitus, Atemstörungen durch Schnarchen oder eine Schlafapnoe sind möglich.
Die Untersuchung erfolgt im Schlaf
Der erste Schritt zur Schlafdiagnostik beinhaltet die Untersuchung des Schlafes im häuslichen Umfeld: Dabei werden über Nacht bei Ihnen zuhause mit einem kleinen, tragbaren Gerät der Atemfluss, die Atempausen, Bewegungen von Bauch und Brustkorb sowie die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen. Hierdurch ist eine erste Unterscheidung ermöglicht, ob nur harmloses Schnarchen vorliegt oder eben eine sogenannte Schlafapnoe mit schädlichen Aussetzern. Liegt eine Schlafapnoe vor, wird eine Untersuchung im Schlaflabor eingeleitet.
Das Schlaflabor offenbart die wahren Gründe
Was einen nachts um den Schlaf bringt und wie dem Patienten geholfen werden kann, wird in einem Schlaflabor untersucht. HNOmedic steht dafür ein eigenes am Standort Pasing zur Verfügung, mit stilvoll eingerichteten, komfortablen Einzelzimmern sowie Duschen und WCs. Mit Auto oder ÖPNV ist das Schlaflabor hervorragend angebunden. Die Untersuchung dauert in der Regel zwei Nächte. Das Einchecken erfolgt jeweils zwischen 21 und 22 Uhr. Ist der Patient „bettfertig“, wird er vom speziell geschulten Personal „verkabelt“, bevor es wie gewohnt zu Bett geht. Gegen 6 Uhr ist die Nacht vorbei und man kann im nahegelegenen Café frühstücken oder nach Hause beziehungsweise zur Arbeit fahren.
Die erste der beiden Nächte dient meist der Diagnose. Die Messungen von Puls und Atmung, die Körperlage, Hirnströme und viele weitere wichtige Parameter geben den Ärzten einen ersten Aufschluss über die zugrunde liegende Erkrankung. Die zweite Nacht verläuft ähnlich wie die erste. Manchmal wird jedoch gleich mit der Behandlung begonnen, um erste Erfolge unmittelbar durch die laufenden Messungen zu überprüfen. Abschließende Befunde und das weitere Vorgehen werden bei einem weiteren Termin mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin besprochen. Er wird bereits im Vorfeld der Untersuchung im Schlaflabor vereinbart.
Für jeden das passende Therapiekonzept
Ein Elektroenzephalogramm (EEG) zur Messung der Gehirnströme, ein Elektrokardiogramm (EKG) fürs Herz, das Elektrookulogramm (EOG) für die Augenbewegung, die Elektromyografie (EMG) für die Muskelaktivität, dazu ein Sensor für die Überwachung der Sauerstoffsättigung an der Fingerspitze sowie Videoüberwachung zur Erkennung von Verhaltensauffälligkeiten – das hört sich unbequem an, ist es aber nicht. Wenn auch ungewohnt, finden die Patienten meist recht schnell in den Schlaf. Aufgrund der über Nacht erhobenen Daten entwickeln der Arzt oder die Ärztin ein individuelles, genau auf den Patienten zugeschnittenes Therapiekonzept. Berücksichtigt werden konservative Lösungen wie das Tragen einer Unterkieferprotrusionsschiene oder eine nCPAP-Therapie mit Schlafmaske zur Überdruckbeatmung. Auch opera-tive Eingriffe, wie die Straffung der Gaumenmuskulatur oder das Kürzen des Gaumenzäpfchens (Uvulo-Palato-Pharyngo-Plastik) sowie die Möglichkeit eines Zungengrundschrittmachers bei sehr ausgeprägter Schlafapnoe kommen infrage.