Von Dr. medic. Luana Wirtz-Vormittag und Dr. med. Stephan Brandenberg
Krampfadern schmerzlos behandeln

Mehr als 15 Prozent der Frauen und zehn Prozent der Männer in Deutschland haben Krampfadern. Was viele zuerst nur als ästhetische Störung empfinden, kann ein ernstes medizinisches Problem werden, mit dem sich Betroffene schon frühzeitig beim Gefäßspezialisten vorstellen sollten. Krampfadern sind ein Zeichen der Venenschwäche. Die Venenklappen in den Beinen sorgen normalerweise dafür, dass das verbrauchte Blut bei Bewegung der Muskeln zurück zum Herzen gepumpt wird. Sind die Venen jedoch durch genetische Veranlagung oder etwa zu langes Sitzen erweitert, schließen die Klappen nicht mehr richtig. Das Blut wird nicht vollständig zum Herzen transportiert, sondern staut sich im Bein auch in den weiter außen liegenden, kleineren Gefäßen und wird so als Besenreiser und Krampfadern sichtbar. Krampfadern sind also ein Zeichen dafür, dass die Venenfunktion eingeschränkt ist. Ein Warnsignal, das unbedingt ernst genommen werden sollte. Die Behandlung solcher Krampfadern ist einer der Schwerpunkte der Gefäßpraxis Ingolstadt.

Die ersten Symptome einer Venenschwäche

Die Beine fühlen sich ungewohnt müde und schwer an, sie schmerzen und werden nach längerem Sitzen oder Stehen dick. Spätestens, wenn die knotigen und dicken Krampfadern unter der Haut sichtbar werden, sollte man zum Spezialisten gehen. Andernfalls drohen offene Beine, eine Lungenembolie, Geschwüre und Entzündungen.

Vorbeugen und selbst aktiv werden

Im frühen Stadium des Venenleidens können Betroffene selbst noch viel gegen ihre Krampfadern tun: sich viel bewegen, das Gewicht reduzieren, die Unterschenkel kalt abduschen oder spezielle Venengymnastik. Ob die Lebensstiländerungen ausreichen, oder eine konservative oder operative Therapie notwendig ist, entscheiden wir als Gefäßspezialisten nach eingehender Untersuchung und Anamnese.

Therapie der Krampfadern

Durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen und Venentraining können im Rahmen der konservativen Therapie Beschwerden gelindert werden – die Krampfadern verschwinden davon jedoch nicht. Die Therapie der Krampfadern (Sklerosierung, Operation, Lasertherapie) richtet sich nach der Größe und Lage der Krampfadern.

Mikrosklerotherapie, Sklerosierung mit Flüssigkeit und Schaum

Zu den Krampfadern gehören auch die gesundheitlich meist unbedenklichen, aber optisch störenden Besenreiser sowie retikuläre Varizen. Besenreiser sind kleinste Venen in der Haut, die sich durch Elastizitätsverlust erweitert haben. Sie können mittels Mikrosklerotherapie gut behandelt werden. Vor der Therapie sollte jedoch mittels Inspektion, Doppler-Duplexsonografie und Funktionstests eine vollständige phlebologische Untersuchung erfolgen, um tieferliegende Venenerkrankungen auszuschließen. Vor einer Sklerosierung sollte zunächst eine Behandlung dieser größeren Krampfadern erfolgen – sei es mittels Operation oder mittels Laser.

Bei Besenreisern und retikulären Varizen (netzförmige Krampfadern) ist die Flüssigsklerosierung der Goldstandard. Dazu wird in die betroffene Vene ein flüssiges Verödungsmittel gespritzt, welches das Gefäß vollständig verschließt. So kann durch die Vene kein Blut mehr fließen. Sie wird vom Körper zu einem bindegewebsartigen Strang umgebaut, der nicht mehr sichtbar ist. Zur Behandlung größerer, tieferliegender oder stark gewundener Krampfadern setzen wir ein ähnliches Verfahren ein, bei dem die Verödungsflüssigkeit jedoch mit steriler Luft aufgeschäumt wird. Der Schaum gelangt per ultraschallgesteuerter Punktion in die betroffene Vene, die sofort verklebt und verschlossen wird.

Von der klassischen OP bis zur Lasertherapie

Wer die größeren, geweiteten Venen auf Dauer loswerden möchte, muss sich für eine Operation entscheiden. Hier gibt es verschiedene Verfahren, die dank des rasanten medizinischen Fortschritts in der Gefäßchirurgie und Phlebologie zum Teil ganz ohne Schnitte auskommen. Venenchirurgie ist heute minimalinvasiv, schmerzfrei und ambulant möglich. Dr. Brandenberg verwendet bei der Therapie von Krampfadern neben allen klassischen Operationsmethoden auch neueste Verfahren, wie die duplexgeführte Schaumsklerosierung, die Laserablation und die Radiofrequenzablation sowie Mikroexhairesetechniken.

Laser, Hitze und Mikroexhairese

Sehr große Venen können schonend mittels Laserablation behandelt werden. Sie werden unter duplexsonografischer Kontrolle punktiert, mit einer Kühllösung ummantelt und durch die Laserenergie „verschweißt“. Hier sind keine Schnitte notwendig. Bei der Radiofrequenzablation dagegen wird eine Radiokathetersonde in die Vene eingeführt. Durch die ausgestrahlte Hitze zieht sich die Krampfader zusammen, bis der krankhafte Rückfluss in der Vene gestoppt ist.

Größere, direkt unter der Haut gelegene Krampfadern können bei der Mikroexhairese entfernt werden. Winzige Häkchen werden in die Haut gestochen und „häkeln“ sozusagen die Krampfadern heraus. Dies ist in lokaler Betäubung schmerzfrei möglich.

Entzündete Venen behandeln

Die Doppler- und Duplexsonografie kommt zum Einsatz, um den Verdacht einer tiefen Beinvenenthrombose sowie einer Venenentzündung, der sogenannten Oberflächlichen Venenthrombose (früher: Thrombophlebitis) zu erhärten. Die gerötete, heiße und schmerzende Hautstelle kann mit Kompressionsverband, Kühlung und blutverdünnenden Medikamenten behandelt werden. Wenn eine tieferliegende Beinvene betroffen ist, spricht man von einer tiefen Beinvenenthrombose. Diese kann gefährlich sein, da ein Blutgerinnsel in die Lunge wandern und eine Embolie auslösen kann. Für die Diagnose dieser venösen Erkrankungen ist die Praxis mit neuesten Diagnosegeräten bestens ausgerüstet.

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