Von Dr. med. dent. Sebastian Schmid
Ein schönes Lachen dank moderner Techniken

Ein attraktives Lächeln und gesunde, gerade Zähne sind wohl der Wunsch von jedem. Der Grundstock zu harmonisch wirkenden Zähnen kann schon in der Kindheit und frühen Pubertät gelegt werden. Dabei nutzen wir Kieferorthopäden die natürlichen Wachstumsschübe von Kindern und Jugendlichen. Günstig hierfür ist bei Mädchen die Zeit zwischen etwa acht bis zwölf Jahren. Bei Jungen verschiebt sich dieser Zeitraum meist um etwa zwei Jahre nach hinten. Doch auch Erwachsene profitieren immer öfter von modernen, schonenden und fast unsichtbaren Möglichkeiten der Korrektur von Zahnfehlstellungen. In Abstimmung mit dem Patienten kann so auch im Erwachsenenalter noch der Traum vom strahlenden Lächeln mit einem attraktiv wirkenden Gebiss wahr werden. Dabei sind Zahnfehlstellungen nicht nur ein optisches Problem, das beim Sprechen und Lachen hemmt. Es hat sich zum Beispiel gezeigt, dass weit nach vorne abweichende Schneidezähne öfter von Zahnschäden und -verlusten betroffen sind. Form und Funktion stehen bei Zähnen in enger Korrelation. Deshalb wird bei Korrekturen durch den Kieferorthopäden nicht nur die Optik perfektioniert, sondern auch die optimale Funktion hergestellt.

Herausnehmbare Behandlungsgeräte

Bei den herausnehmbaren Apparaturen wird zwischen aktiven Platten für Kinder im Stadium des Zahnwechsels und funktionskieferorthopädischen Geräten unterschieden. Letztere beeinflussen das Kieferwachstum, beheben muskuläre Dysbalancen und verbessern so die Stellung der Kiefer zueinander.

Multibracket-Apparatur

Langzeiterprobt sind auch festsitzende Zahnspangen. Die sogenannte Multibracket-Apparaturen sind vielseitig einsetzbar und bieten für die meisten Fehlstellungen gute Behandlungsmöglichkeiten. Die verwendeten Materialien sind dabei vielfältig. Sie reichen von Edelstahl über Titan, Kunststoff bis hin zum zahnfarbenen Keramikbracket und rhodiumbeschichteten Drähten. Letztere eignen sich als ästhetisch hochwertige Lösungen, wenn die Behandlung möglichst unauffällig erfolgen soll.
Eine Alternative bei hohen ästhetischen Ansprüchen der Patienten ist die sogenannte Lingualtechnik. Das lateinische Wort Lingua steht für die Zunge. Bei dieser Methode werden die Brackets nicht auf der Außenseite, sondern auf der Innenseite der Zähne befestigt. Beim Sprechen und Lachen sind sie dann überhaupt nicht zu erkennen.
Anders als bei außen angebrachten Multiband-Apparaturen werden bei der Lingualtechnik die Brackets für jeden Zahn speziell angefertigt, denn die Zahninnenseiten sind bei jedem Menschen individuell geformt. Kleinere Korrekturen sind jedoch auch mit standardisierten Lingualbrackets möglich.

Bild: ukimurakung – stock.adobe.com

Unsichtbare Schiene (Aligner)

Mit herausnehmbaren, transparenten Schienen, sogenannten Alignern, lassen sich kleinere bis mittelschwere Fehlstellungen korrigieren. Sie sind von außen kaum sichtbar und angenehm zu tragen. Das nach dem englischen Wort „to align“ für „ausrichten“ benannte Verfahren wird immer öfter von Erwachsenen gewünscht.
Eine Sequenz von für jeden Patienten individuell angefertigten, hauchdünnen und durchsichtigen Kunststoffschienen, die im Rhythmus von circa zwei Wochen gewechselt werden, ermöglicht die unauffällige Korrektur vieler Fehlstellungen. Dabei kommt Hightech zum Einsatz. Mithilfe einer 3-D-Computergrafik werden ausgehend vom Ist-Zustand der Zähne Behandlungsphasen geplant. Je nach Aufwand und Grad der Fehlstellung ist hier mit einem Behandlungszeitraum zwischen etwa einem halben und eineinhalb Jahren zu rechnen. Bei dieser Technik ist eine konsequente Mitarbeit des Patienten gefragt. Die Aligner sollten täglich 20 Stunden getragen werden. Nur zum Essen und Zähneputzen werden die Schienen entfernt.
Vorteil der nahezu unsichtbaren Technik ist, dass sie beim Sprechen kaum stört. Darum eignet sich diese Korrekturmethode auch besonders für Erwachsene im Berufsleben sowie junge Patienten mit höchsten Ästhetikansprüchen. Die Methode wird hierzulande seit vielen Jahren mit großem Erfolg angewendet. Die Aligner-Technik wird in Deutschland von den Krankenkassen nicht bezuschusst, von privaten Krankenversicherungen zum Teil schon.

Skelettale Verankerung

Schwierige Behandlungssituationen erfordern manchmal zusätzliche Verankerungshilfen, die gezielte Zahnbewegungen ohne Beeinflussung der Nachbarzähne erst möglich machen. Dies erfolgt in zwei unterschiedlichen Verfahren. Sogenannte Minipins werden in einem minimalinvasiven Eingriff am Knochen angebracht und nach der kieferorthopädischen Behandlung genauso schnell und einfach wieder entfernt. Der Beneslider, ein von außen unsichtbares Gerät, wird über zwei Pins am Gaumen verankert und ist gut dafür geeignet, Platz im Oberkiefer zu gewinnen oder große Lücken zu schließen.

Kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie

Besteht bei erwachsenen Patienten eine starke Fehllage des Kiefers in Bezug zum Gesichtsschädel oder sind starke Dysharmonien zum Gegenkiefer gegeben, ist unter Umständen ein chirurgischer Eingriff zur Korrektur der Probleme die einzige Lösung. Hier erfolgt eine enge Zusammenarbeit von Kieferorthopäden und Kieferchirurgen. Vor und nach dem chirurgischen Eingriff befindet sich der Patient in kieferorthopädischer Behandlung um das gewünschte Ergebnis zu ermöglichen und zu sichern und Ästhetik und Funktion zu perfektionieren.

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