Wenn eine Zahnfüllung oder Krone defekt ist, wird sie meist vollständig entfernt und durch eine neue ersetzt. Dabei geht wertvolle, gesunde Zahnsubstanz verloren und besonders bei hochwertigen Keramik- oder Kompositfüllungen entstehen für Patienten erhebliche Mehrkosten. Doch das muss nicht sein. Moderne, intraorale Reparaturverfahren beheben den Schaden ganz ohne zu bohren. Voraussetzung ist, dass der Defekt der bestehenden Zahnversorgung noch reparabel und für den behandelnden Zahnarzt ausreichend zugänglich ist.
Wann ist intraorale Reparatur sinnvoll?
Ob Krone, Inlay oder Brücke – wenn die Zahnversorgung Risse entwickelt oder Ecken absplittern, ist eine schnelle Behandlung sinnvoll. Die Defekte verursachen nicht nur ein unangenehmes Mundgefühl, sie können unbehandelt auch Einfallstore für Bakterien werden und auf Dauer zu größeren Schäden führen.
Wird ein Riss frühzeitig erkannt, muss nicht gleich die ganze Versorgung ausgetauscht werden. Immer mehr Patienten entscheiden sich dafür, ihre „zahnärztlichen Restaurationen“, wie die Zahnversorgungen mit Kronen und Brücken genannt werden, reparieren zu lassen. Vor allem Angstpatienten profitieren von dieser Methode, denn die Reparatur geht meist wesentlich schneller als ein vollständiger Ersatz. Außerdem bleibt die Versorgung aus Keramik oder Kompositen, für die Patienten oft viel Geld gezahlt haben, erhalten. So ist auch der finanzielle Aspekt ein Argument für die Reparatur.
Beim CoJet™-System wird der Zahn mit speziellem Sand bestrahlt.
(Quelle: Sved Oliver - stock.adobe.com) Sandbestrahlung mit CoJet™
Außerhalb des Körpers werden Inlays, Kronen und Brücken aus Keramik mit Säure behandelt, um Fehler zu beheben. Das ist im Mundraum natürlich nicht möglich. Deshalb arbeite ich in meiner Praxis mit dem modernen, intraoralen CoJet™-Verfahren. Dabei wird eine Schicht speziellen Silikatsands unter Druckluft direkt auf die defekte Stelle der bestehenden Zahnversorgung aufgetragen.
Die Methode ist doppelt wirksam: Zum einen wird die Oberfläche durch das Sandstrahlgerät aufgeraut, so dass der neu aufgetragene Zahnschutz besser haftet. Zum anderen wird die Oberfläche durch den dabei ablaufenden chemischen Prozess verschmolzen und keramisiert. Die neue Zahnoberfläche ist wieder lückenlos versiegelt. In der Zahnmedizin nennen wir den Prozess „Tribochemische Silikatisierung“.
Ein Reparaturstoff für alle Oberflächen
Ein Pluspunkt des CoJet™-Verfahrens ist: Es eignet sich für sämtliche Metalle, Keramiken, Kunststoffe und Komposite, die aktuell in der Zahnheilkunde verwendet werden. Auf jedes dieser Materialien lässt sich die Silikatschicht einfach aufstrahlen – für dauerhaft stabile Zahnversorgungen.