Prof. h.c. (Turkmenistan) Dr. med. Ulrich Schaller und Dr. med. Antje Rehfeld vor einem Bild des Mediziners Carl Theodor in Bayern
(Quelle: © Manuela Drossard-Peter) Der Graue Star hat nichts mit seinen schwarz schillernden fliegenden Namensvettern zu tun. Star heißt die Krankheit deshalb, weil der Blick der Betroffenen in fortgeschrittenem Stadium „starr“ wirkt. Die Linse ihres Auges trübt sich Stück für Stück grau ein. Die Sehkraft schwindet entsprechend – ohne Behandlung manchmal sogar vollständig. Früher hat man den Grauen Star für eine reine Alterserscheinung gehalten. Aber auch ein verletztes oder fehlgebildetes Auge kann die Linsentrübung entwickeln. Andere Krankheiten wie Diabetes, ein gestörter Stoffwechsel oder genetische Disposition kommen ebenfalls als Ursache in Frage.
Rechtzeitig zum Augenarzt
Wenn sich ein Nebelschleier über alles zu legen scheint, die Sehkraft nachlässt oder Autoscheinwerfer plötzlich besonders in den Augen blenden, sollte man einen Augenarzt aufsuchen. Wir stellen mit verschiedenen Tests und Untersuchungen fest, ob tatsächlich ein Grauer Star hinter den Beschwerden steckt. Wer zu lange wartet, mindert seine Lebensqualität und riskiert Unfälle daheim und auf der Straße. Besonders bei Kindern ist es wichtig, die Krankheit früh zu erkennen, da sie zu irreparablen Seh- und Entwicklungsstörungen führen kann.
Einzig mögliche Behandlung: Operation
Bislang gibt es nur eine Möglichkeit, den Grauen Star wirkungsvoll zu behandeln: die Operation. Da fast jeder Zweite zwischen 50 und 64 Jahren und so gut wie jeder ab 65 Jahren von der Linsentrübung betroffen ist, gehört die Operation des Grauen Stars, auch Katarakt-Operation genannt, zu den häufigsten Eingriffen in der Augenchirurgie weltweit. Wann der richtige Zeitpunkt für die Operation gekommen ist, hängt vom Krankheitsverlauf und dem Leidensdruck des Patienten ab.
Heute ist die Behandlung ambulant und mit örtlicher Betäubung möglich. Stationäre Eingriffe finden in unserer Belegarztklinik statt. Zur Sicherheit wird der Patient während der gesamten Operation von einem Anästhesisten überwacht. So kann bei Bedarf auf zusätzliche Beruhigungsmittel zurückgegriffen werden, damit der Patient den Eingriff als möglichst angenehm erlebt. Mittels Ultraschallwellen wird die eingetrübte Linse traditionell zerkleinert und durch eine Kunstlinse ersetzt, die meist bis zum Lebensende im Auge verbleibt.
Neu: Katarakt-OP mit dem Nano-Laser
Anstelle der Ultraschallwellen bieten wir nun auch eine neue, noch schonendere Methode an, die trübe Linse zu zerstören: Ein Nano-Laser gibt von der Spitze seiner Sonde kegelförmige Stoßwellen ab, welche die Linse auflösen. Die neue Technik ermöglicht noch präzisere Eingriffe und bessere postoperative Ergebnisse. Ob mit Ultraschall oder Laser: Bei beiden Methoden lässt sich auf Wunsch mit Hilfe spezieller Linsen auch gleich zum Beispiel eine Hornhautverkrümmung korrigieren. So können in einer risikoarmen Operation gleichzeitig der Graue Star behoben und die Sehstärke reguliert werden.