PD Dr. med. Hans Ullrich Ebersberger
Ultraschall des Herzens
Die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) ist ein integraler Bestandteil der nicht-invasiven Diagnostik jedes Kardiologen. Sie eignet sich hervorragend zur schnellen und schonenden Beurteilung des Herzmuskels und der Herzklappen. So können Wandbewegungsstörungen oder Undichtigkeiten/Verengungen der Herzklappen binnen weniger Minuten diagnostiziert werden.
Auch im Falle einer möglichen Herzmuskelentzündung kann die Echokardiographie Aufschluss geben. Darüber hinaus ist sie die Methode der ersten Wahl bei Verlaufskontrollen angeborener Herzfehler.
Belastungstest unter Stress
Bei der Echokardiographie liegt der Patient unter Ruhebedingungen auf einer Untersuchungsliege. Um herauszufinden ob eine Verengung der Herzkranzgefäße besteht, kommt die Stress-Echokardiographie zum Einsatz. Hierfür wird das Fahrradergometer in eine Schräglage gebracht und wiederholte Herzultraschalluntersuchungen während verschiedener Belastungsstufen durchgeführt. So können mögliche Wandbewegungsstörungen des Herzens, zum Beispiel im Zuge einer relevanten koronaren Herzerkrankung, erfolgreich diagnostiziert werden.
CT-Technologie jetzt auch fürs Herz
Die koronare Atherosklerose beginnt bereits in der zweiten Lebensdekade und bleibt in den meisten Fällen über viele Jahre klinisch asymptomatisch. Typische klinische Symptome, wie beispielsweise eine Angina pectoris, entstehen erst, wenn eine hochgradige Einengung des Herzkranzgefäßes vorliegt.
Diagnostische Verfahren, die auf den Nachweis von belastungsinduzierten Ischämien des Herzmuskels (wie Ergometrie, Stress-Echokardiographie und Myokardszintigraphie) oder auf den Nachweis von Koronarstenosen abzielen, können somit erst ein sehr spätes, meist schon symptomatisches Stadium der Gefäßverengung erfassen. Für eine effektivere Prävention wäre jedoch ein früherer Diagnosezeitpunkt wünschenswert.
Die Herz-CT-Diagnostik ist durch technischen Fortschritt mittlerweile in der Lage, die Herzkranzgefäße nicht-invasiv mit einer niedrigen Strahlenbelastung darzustellen. Neben möglicher Verengungen der Gefäße kann man durch Quantifizierung des Koronarkalks ein individuelles Risikoprofil erstellen. Gerne können Sie sich persönlich in der Kardiologie München Nord über diese neue Technologie informieren.
Herz-MRT: präzise Bilder ohne Strahlung
Auch in der technologischen Entwicklung der Magnetresonanztomographie (MRT) hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Sie funktioniert strahlungsfrei auf der Grundlage von Magnetismus und Radiowellen und liefert hochauflösende Bilder des bewegten Organs. Narben, Verdickungen und Flüssigkeitsansammlungen des Gewebes werden sichtbar und lassen Rückschlüsse auf eine mögliche Erkrankung zu.
Wir verwenden die Untersuchungsmethode vor allem bei Verdacht auf Herzmuskelentzündungen sowie bei Patienten mit unklarer Verschlechterung der Pumpfunktion. Auch zur Quantifizierung von Narben nach Myokardinfarkt oder zur Beurteilung der Herzdurchblutung ist das Verfahren geeignet.
MRT bei Patienten mit Schrittmachern/Defibrillatoren
Aufgrund des verwendeten Magnetismus ist die Untersuchung für bestimmte Patienten, die einen Herzschrittmacher oder einen Defibrillator tragen, nicht geeignet. Seit Anfang 2018 bietet die Radiologie München Nord in Kooperation mit unserer Praxis MRT-Untersuchungen für Patienten mit Schrittmachern/Defibrillatoren an.
Diagnose perfekt angepasst
Ob Echokardiographie, Herz-CT oder Herz-MRT: Wichtig ist, dass die Diagnostik exakt auf die Bedürfnisse und das individuelle Krankheitsbild des Patienten abgestimmt wird. Auch wenn diese Untersuchungsmethoden alle schmerzfrei und nebenwirkungsarm sind, gilt auch für die bildgebende Diagnostik: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.