Wenn die Kniegelenke bei jedem Schritt schmerzen und auch die Physiotherapie nicht mehr hilft, befürchten viele Menschen, dass der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks unaufhaltsam auf sie zukommt. Aber das muss nicht sein. Je nach Ursache der Schmerzen kommen auch andere, biologischere Therapieverfahren infrage. Vor allem bei aktiven, im Arbeitsleben stehenden Menschen mit O- oder X-Beinen etwa kann die Fehlstellung der Knochen Ursache für Arthrose und andere Knieschäden sein, die starke Schmerzen hervorrufen können. Anstatt nun das Kniegelenk ganz oder teilweise zu ersetzen, kann man das Problem an der Wurzel packen: Durch die operative Beseitigung der Fehlstellung wird das Kniegelenk entlastet. Hier gilt: Gelenkerhalt statt Gelenkersatz!
Kontrollierter Schnitt am Knochen
Eine Osteotomie ist ein Schnitt am Knochen mit dem Ziel der Korrektur knöcherner Deformitäten. Sie kommt vom Kind bis zum aktiven Senior für Patienten jedes Alters infrage. Sind Fehlstellungen der Beine angeboren, können sie schon bei Kindern durch das Bremsen einer Wachstumsfuge operativ behoben werden, um das weitere Wachstum in die gewünschte Richtung zu lenken. Angeborene oder durch Überbelastung erworbene X- und O-Beine könne auch im Erwachsenenalter noch korrigiert werden. Bei Schmerzen oder Instabilität der Kniescheibe kann es sogar nötig sein mit sogenannten Drehkorrekturen die Geometrie des Beines zu verändern, um für einen reibungslosen korrekten Lauf der Kniescheibe zu sorgen. Manchmal kann es auch nötig sein, verschiedene Formen der Korrektur zu kombinieren. Wichtig ist hierbei eine gute Analyse der Problematik und eine detaillierte Planung gemeinsam mit dem Patienten zu erstellen.
Beine verlängern oder verkürzen
Sind die Beine auf Grund eines Unfalls oder angeboren unterschiedlich lang, kann man entweder ein Bein durch Entfernen eines Knochenabschnitts verkürzen oder aber ein Bein über moderne elektromagnetische Verlängerungsnägel verlängern. So ist ein Ausgleich der Beinlänge von mehreren Zentimetern über minimalinvasive Techniken möglich.
Trochleaplastik und Tuberositas-Osteotomie
Viele, vor allem junge, aktive Menschen haben Schmerzen oder eine immer wiederkehrende Instabilität an der Kniescheibe. Dies kann langfristig zu Arthrose führen und die Lebensqualität einschränken. Hier handelt es sich oft um eine angeborene Problematik der Beingeometrie. Neben einer X-Bein- oder Drehabweichung kann das Problem auch durch eine sogenannte Trochleadysplasie hervorgerufen werden. Es handelt sich hierbei um eine fehlangelegte Laufrinne der Kniescheibe. Dies lässt sich über eine operative Korrektur beheben, damit die Kniescheibe in einer neu angelegten Laufrinne stabil laufen kann. Darüber hinaus kann auch eine falsche Krafteinleitung die Ursache sein, auch hier lässt sich mittels der sogenannten Tuberositas Osteotomie eine korrekte Zugrichtung der Patellarsehne operativ mit guten Ergebnissen erzielen.
Operationen des Fuß- und Sprunggelenks
Die Stellung der Füße und des Sprunggelenks spielen für die Beweglichkeit und Gesundheit der Beine ebenfalls eine große Rolle. Lassen Sie sich in unserer Praxis beraten – wir bringen Sie auch bei Fuß-Fehlbildungen oder -Verletzungen wieder auf die Beine!