„Vorbeugen ist besser als Heilen“, hat der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) gesagt. Und er hat Recht. Es ist immer besser, die Gesundheit zu erhalten, als eine Krankheit zu behandeln. Damit das gelingt, brauchen Ärzte die Mithilfe ihrer Patienten: Jeder sollte von klein auf alle von den Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen auch wirklich in Anspruch nehmen – und im Idealfall noch mehr.
Nur: Welche Vorsorgeuntersuchungen werden angeboten und welche sind sinnvoll? Um hier den Überblick zu behalten, ist ein Gespräch mit dem Hausarzt die beste Option. In unserer Gemeinschaftspraxis in Laaber bieten wir zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Ein Überblick über die wichtigsten davon, die Sie nicht verpassen sollten:
Babys und Kinder
Die Planung der kindlichen Vorsorgeuntersuchungen ist noch recht einfach, denn bei der Geburt bekommen Eltern immer ein gelbes Heft, in dem die vorgesehenen Untersuchungen und das jeweilige Alter des Kindes aufgelistet sind. Beim Baby sind das die U1 bis U6, die überprüfen, ob sich das Kind im ersten Lebensjahr normal entwickelt. Danach wird der Abstand zwischen den einzelnen U-Untersuchungen immer größer. Die U7 bewertet zwischen dem 21. und 24. Lebensmonat neben den Körperfunktionen bereits das Sprach- und Auffassungsvermögen des Kindes. Mit der U9 im letzten Kindergartenjahr schließt die Vorsorge beim Kleinkind ab.
Bei der U10 wird bei den sieben- bis achtjährigen Kindern überprüft, ob etwa eine Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche vorliegt und ob es Probleme bei der motorischen Entwicklung oder Verhaltensauffälligkeiten gibt. Diese wichtige Untersuchung wird jedoch nicht von allen Krankenkassen bezahlt, ebenso wenig die U11 im Alter von neun bis zehn Jahren. Diese ist besonders zu empfehlen, wenn Schwierigkeiten in der Schule oder beim Sport auftreten. Auch die Suchtprävention – vor allem im Hinblick auf den Medienkonsum – spielt hier eine immer größer werdende Rolle.
Zeiten des Umbruchs: Teenager
Für Teenager gibt es eine kassenfinanzierte Vorsorgeuntersuchung im Alter von 12 bis 14 Jahren: die J1. Hier überprüfen wir, ob die Jugendlichen körperlich und seelisch gesund sind. Wie verläuft die pubertäre Entwicklung? Besteht die Gefahr einer Magersucht oder von Übergewicht? All diese Fragen werden geklärt. Außerdem kann der Patient selbst Fragen stellen zu Themen wie Sexualität und Verhütung, Alkohol oder Schul- und Familienproblemen.
Die J2 zwischen 16 und 17 Jahren wird nicht von allen Kassen erstattet. Hier sind die Jugendlichen schon fast erwachsen. Daher geht die Untersuchung verstärkt auf die sexuelle Entwicklung ein. Die Diabetesvorsorge ist ein weiterer Schwerpunkt. Außerdem besprechen wir mit den Jugendlichen die gesundheitlichen Aspekte ihrer anstehenden Berufswahl.
Gesundheits-Checks für Erwachsene
Zwischen dem 18. und dem 35. Geburtstag übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Vorsorgeuntersuchung, die unter anderem mögliche Herz- oder Nierenerkrankungen oder andere systemische Erkrankungen erkennen soll.
In einem ausführlichen Gespräch klären wir Ihre Gesundheitsfragen, auch im Hinblick auf mögliche Vorerkrankungen und Erbkrankheiten. Eine körperliche und laborchemische Untersuchung sowie die Überprüfung des Impfstatus runden die Untersuchung ab.
Ab 35 alle drei Jahre zum Check
Ab dem 35. Geburtstag übernimmt die Krankenkasse alle drei Jahre die Kosten eines solchen Check-ups, welcher, um in der Früherkennung noch effektiver sein zu können, um einige Untersuchungen erweitert wird (zum Beispiel eine sonographische Untersuchung der Bauchschlagader, um ein Aneurysma auszuschließen).
Um die langen Warteintervalle von drei Jahren zwischen den Vorsorgeuntersuchungen zu verkürzen, ist es zu empfehlen, Mitglied einer hausarztzentrierten Versorgung zu werden. Hierbei schreiben sich die Patienten bei ihrem behandelnden Hausarzt in einen Vertrag ein, der neben zweijährigen Untersuchungsintervallen noch viele weiter Vorteile mit sich bringt.
Neu: Hepatitis-Screening
Seit Ende 2021 zahlen die Krankenkassen auch einmalig ein Screening auf Hepatitis B und C. Beides sind hoch ansteckende Entzündungen der Leber, die einen tödlichen Verlauf haben können. Gegen Hepatitis B kann man sich impfen lassen. Wird eine Infektion mit Hepatitis-Viren entdeckt, kann die schnelle Behandlung Spätfolgen vermeiden.
Krebs: früh erkannt, Gefahr gebannt
Die meisten Krebserkrankungen lassen sich gut behandeln und heilen, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Daher bieten wir in unserer Praxis verschiedene Krebsvorsorgeuntersuchungen an.
Beim Hautkrebsscreening wird die gesamte Körperoberfläche auf mögliche krankhafte Hautveränderungen untersucht.
Männer ab 45 Jahren haben jährlich Anspruch auf eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung der Prostata und der Geschlechtsorgane. Dabei wird die Vorsteherdrüse durch den Enddarm abgetastet. Zusätzlich bieten wir eine erweiterte Krebsvorsorgeuntersuchung der Prostata an. Dazu gehören eine Ultraschalluntersuchung und eine Blutanalyse im Labor, um den PSA-Wert zu bestimmen. Für Männer ab 50 wird jährlich eine Stuhluntersuchung auf okkultes Blut empfohlen. Sollten sich hierbei Auffälligkeiten zeigen, ist eine Koloskopie (Darmspiegelung) indiziert.
Zur Blasenkrebsfrüherkennung gehört in jedem Fall ein Urintest, ergänzend kann auch eine Blutuntersuchung hinzukommen. Wir empfehlen diese Vorsorgeuntersuchung allen Menschen, die beruflich viel in Kontakt mit Chemikalien kommen. Das sind nicht nur Mitarbeiter von Chemiefabriken, sondern zum Beispiel auch Friseure oder Automechaniker. Auch Patienten mit einer chronischen Harnblasenentzündung und Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs und sollten die Vorsorgeuntersuchung unbedingt regelmäßig in Anspruch nehmen.
Lassen Sie sich bei uns in der Praxis beraten, welche Vorsorgeuntersuchungen für Sie persönlich wichtig sind!